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Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V.

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Reaktion auf die Bedrohung durch Bioterrorismus

Neues Rahmenthema auf dem 6. Internationalen Kongress der DGKH

Aufgrund der Ereignisse des 11. September und der Anschläge mit Milzbranderreger in den USA wird in diesem Jahr ein neues Rahmenthema den Kongress der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) beschäftigen: die Reaktion auf die Bedrohung durch Bioterrorismus. Wissenschaftler gehen den Fragen nach der damit verbundenen Gefährdung, Ursachenaufklärung sowie der Behandlung und Prävention nach.

Ein wichtiger Aspekt im Falle einer Gefährdung durch biologische Kampfstoffe ist das Management einer solchen Krisensituation. Den größten Einfluss auf das Management hat nach Aussagen der beiden Wissenschaftler des Robert-Koch-Instituts, Rüdiger Fock (Berlin) und Ernst-Jürgen Finke (München), der Zeitraum zwischen dem Ereignis und dem Erkennen dieses Ereignisses und seines Ausmaßes. Auch im Falle eines bioterroristischen Angriffs ist der Zeitpunkt des Erkennens nicht unbedingt identisch mit dem Ereigniszeitpunkt. Diese Phase sollte so kurz wie möglich sein, um frühzeitig Maßnahmen ergreifen zu können. Mediziner sind zwar keine Experten für die Frage, wann ein B-Waffen-Terrorangriff zu vermuten ist. Dafür sind zuerst die Nachrichtendienste zuständig. Doch gibt es Verdachtsmomente, die zuerst Ärzten auffallen könnten: Wenn z.B. plötzlich bei mehreren Patienten gleichartige, aber unspezifische Allgemeinsymptome auftreten, die auffallend häufig von einer schweren pulmonalen Symptomatik gefolgt werden. Oder eine auffällige geographische Verteilung, eine Häufung von Infektionen zu einer atypischen Jahreszeit, ein Massensterben von Tieren etc. Dabei spielen die jeweiligen Inkubations- oder Latenzzeiten eine erhebliche Rolle, die klinischen Symptome können je nach Infektion bereits in den ersten oder erst nach bis zu 90 Tagen auftreten.

Um einen B-Waffen-Terrorangriff frühzeitig zu erkennen, ist eine funktionierende Kommunikation der Ärzte, Tierärzte, Rettungsdienste und Krankenhäuser mit dem ÖGD und Veterinärwesen unerlässlich. Die Wissenschaftlicher des Robert-Koch-Instituts fordern, dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten geklärt und eingeübt wird. Ist die Tragweite des Ereignisses festgestellt worden, muss der Krisenstab (o.ä. Stellen) einberufen werden. Das Krisenmanagement ist jedoch bislang bundesweit uneinheitlich geregelt.

Eine derartige extreme Situation ist nach Ansicht der Wissenschaftler beherrschbar, wenn die Voraussetzungen für effizientes Handeln gegeben sind: nicht nur die Zuständigkeiten müssen eindeutig geregelt sein und die Kommunikationswege funktionieren, auch sollte die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ausschließlich einer Stelle zugewiesen sein, die Krankenhäuser und Rettungsdienste sollten auf ihre Aufgaben vorbereitet werden, und notwendige Hintergrundinformationen über bekannte Erreger oder Toxine sollten vorab von einer kompetenten Stelle zusammengestellt werden. Erst wenn der Verdacht abgesichert ist, können als nächster Schritt die Therapie- und Prophylaxemaßnahmen erfolgen.

Weitere Informationen:

Kongressorganisation:
Tel. (030) 8851 008, Fax (030) 8851 029, eMail: info@pr-kongresse.de
Fachliche Fragen:
Tel. (030) 4547-3701 (Dr. Rüdiger Fock)
Pressekontakt:
Tel. (040) 529 84 00-0, Fax (040) 529 84 00-11, eMail: apr_gmbh@t-online.de

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