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Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V.

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Empfehlung

Reinigungs- und Desinfektionswirkung bei Endoskop-Dekontaminationsautomaten sowie- Desinfektionsautomaten – Hyg Med 20 (1995): 40–47

Verantwortlich:
Prof. Dr. med. habil. A. Kramer (I. Vorsitzender)

Kontakt: kramer@uni-greifswald.de

Zum Zeitpunkt der Erstellung obiger Empfehlung lagen über den Bioburden von Endoskopen nach Einsatz am Patienten keine Publikationen vor. Jetzt vorliegende Daten machen deutlich, dass sowohl bei Gastroskopen und Koloskopen als auch bei Bronchoskopen (1, 2, 3) mit einer mikrobiologischen Belastung von bis zu 109 KBE/Endoskop(-kanal) zu rechnen ist.

Die obige Empfehlung hat diese hohe mikrobiologische Belastung noch nicht berücksichtigen können. Es ist daher dringend erforderlich, darauf zu verweisen, dass bei Erreichen lediglich des in obiger Empfehlung gegebenen Reinigungs- und Desinfektionsumfanges eine sichere Aufbereitung nach heutigem Wissen nicht gegeben ist.

Es ist jedoch nur mit nicht vertretbarem Aufwand möglich, die mikrobiologische Belastung in den Prüfkörpern entsprechend zu erhöhen. Für Typ- bzw. Leitungsprüfungen (Type Tests and Performance Qualification Tests nach prEN ISO 15883-1 [Reinigungs-/Desinfektionsgeräte]) schlagen wir daher folgendes Vorgehen vor:

Die Testschläuche werden nach dem Reinigungsschritt entnommen, und neben der erforderlichen optischen Sauberkeit (keine Blutreste) sollte die Zahl der im Schlauch verbleibenden Testorganismen bestimmt werden. In einer weiteren Testreihe werden Testschläuche – nach einem Vorspülschritt – nur dem Desinfektionsschritt ausgesetzt und ebenfalls die Zahl der verbleibenden Testorganismen bestimmt. Eine gute Aussage erhält man, wenn die Testschläuche nach der Desinfektion mit verflüssigtem Kanamycin-Aesculin-Acid-Agar befüllt werden. Nach der Bebrütung können die im Schlauch verbliebenen Kolonien aufgrund der Schwarzfärbung gezählt werden.

Aus der Addition der Reduktionsfaktoren der Reinigung bzw. der Desinfektion kann die Sicherheit des Verfahrens abgeschätzt werden. Hierbei sollte mindestens eine Reduktion von 9 log10-Stufen erreicht worden sein. Dieses Vorgehen ist derzeit nicht für die Routineprüfungen vor Ort anzuwenden. Eine Empfehlung hierfür wird zu einem späteren Zeitpunkt gegeben.

Literatur

  1. Alfa M, Degagne P, Olson N: Worst-case soiling levels for patient-used flexible endoscopes before and after cleaning. Am J Infect Control 1999; 27: 392–401.
  2. Chu N, McAlister D, Antenoplos PA: Natural bioburden levels detected on flexible gastrointestinal endoscopes after clinical use and manual cleaning. Gastrointest Endos 1998; 48: 137–142.
  3. Vesley D, Melson J, Stanley P: Microbial bioburden in endoscope reprocessing and an in-use evaluation of the high-level disinfection capabilities of Cidex PA. Gastroenterol nurse 1999; 22: 63–68.

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