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Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V.

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Empfehlung der DGKH

Häusliche Pflege von Patienten mit Verdacht auf 2019-nCoV-Infektion mit geringgradigen Symptomen und Management von Kontakten

31.01.2020

Interim-Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation, angepasst an die krankenhaushygienischen Erfordernisse in Deutschland.

Erstellt von M. Exner1,2, P. Walger 1,  M. Eggers 2 , J. Gebel2, S. Gemein2, C. Ilschner2
auf der Grundlage der WHO-Empfehlung WHO/nCov/IPC_HomeCare/2020.1

1 Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH)
2 Desinfektionsmittelkommission des Verbundes für Angewandte Hygiene (VAH)
 

Hier finden Sie die Empfehlung als PDF

Vorwort

Die WHO hat entsprechende Empfehlungen über eine sichere häusliche Versorgung von Patienten mit Verdacht oder Nachweis einer Infektion mit 2019-nCoV-Infektionen publiziert. Bei den Patienten handelt es sich um Personen mit geringgradigen Symptomen. Auf die Original-Empfehlung wird verwiesen [1].
 

Häusliche Versorgung von Patienten mit Verdacht auf 2019-nCoV-Infektion mit milden Symptomen

Unter Berücksichtigung der nur begrenzten Kenntnisse über die Erkrankung, die durch 2019-nCoViren ausgelöst wird, und deren Übertragungswege empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation, dass Patienten mit Verdacht auf eine entsprechende Infektion isoliert werden und in einem Krankenhaus überwacht werden. Hierdurch kann sowohl die Sicherheit und die Qualität der medizinischen Versorgung als auch die Sicherheit der öffentlichen Gesundheit besser gewährleistet werden.

In einer Reihe von Fällen einschließlich von Situationen, in denen die Patientenversorgung nicht möglich oder ungesichert ist (begrenzte Kapazität und Ressourcen), ist es aber notwendig, für eine entsprechende stationäre Versorgung (health care provision) zu sorgen. Auch in Fällen, in denen eine Hospitalisierung nicht möglich ist, ist eine alternative ambulante Versorgung in Erwägung zu ziehen.

Sofern solche Gründe existieren, können nur Patienten mit milden Symptomen und ohne zugrundeliegende Erkrankungen wie Herz-Lungenerkrankung, Nierenversagen oder Immunsuppression, durch die diese Personen einem erhöhten Risiko der Entwicklung von Komplikationen ausgesetzt sind, zuhause versorgt werden. Die gleichen Prinzipien gelten auch für solche Personen mit Symptomatik, die nicht mehr hospitalisiert werden müssen. Die Entscheidung setzt jedoch eine sorgfältige ärztliche Beurteilung voraus und sollte auch die Sicherheit im häuslichen Patientenumfeld berücksichtigen.

Eine Kommunikation mit dem behandelnden Hausarzt sollte für die volle Dauer der Versorgung im häuslichen Umfeld sichergestellt sein, bis der Patient vollständig genesen ist.

Der Hausarzt sollte einbezogen werden, um den Gesundheitszustand abklären zu können, sofern es zu einer Verschlechterung der Symptome kommt, z. B. durch Telefonkontakt oder idealerweise durch direkte Visite des Patienten (ggfls. auf regelmäßiger (täglicher) Basis). Hierbei sollten in idealer Weise auch spezifische diagnostische Untersuchungen durchgeführt werden können.

Zusätzlich sollten Patienten und Familienmitglieder hinsichtlich der Anforderungen an die persönliche Hygiene, an Basishygiene- und Kontrollmaßnahmen geschult werden, um bei der Pflege von Patienten eine Übertragung von Infektionen auf Familienangehörige oder Haushaltskontakte zu vermeiden. Patient und Familienangehörige sollten entsprechende Unterstützung, Schulung und regelmäßige Kontaktmöglichkeiten erhalten.

Sie sollten folgende Maßnahmen einhalten:

Medizinisches Personal, das die Pflege durchführt, sollte eine Abklärung vorab durchführen, um geeignete Schutzmaßnahmen durchzuführen.
 

Management von Kontakten

Aufgrund der geringfügigen Erkenntnisse über die Mensch-zu-Mensch-Übertragung von 2019-nCoV sollten Personen (einschließlich medizinisches Personal), die gegenüber einem Patienten mit Verdacht auf 2019-nCoV-Infektion exponiert waren, dahingehend beraten werden, ihren Gesundheitszustand für 14 Tage nach dem letzten möglichen Kontakt zu überwachen und unmittelbar medizinische Versorgung aufzusuchen, wenn sie entsprechende Symptome, insbesondere Fieber, respiratorische Symptome wie Husten oder Kurzatmigkeit oder Diarrhoe entwickeln.

Eine direkte Kommunikation mit dem Hausarzt sollte für die Dauer der Beobachtungsperiode sichergestellt sein. Medizinisches Personal sollte einbezogen werden, um den Gesundheitszustand von Kontaktpersonen über Telefonverbindung überwachen zu können oder idealerweise bei täglicher Visite die entsprechenden Diagnosen durchführen.

Medizinisches Personal sollte Instruktionen im Voraus geben,

Die aufnehmenden medizinischen Einrichtungen sollten vorab informiert werden, dass ein Patient mit 2019-nCoV-Verdacht in die Klinik eingeliefert wird. Beim Transport ist auf folgendes zu achten:

 

Literatur

1.WHO. Interim guidance: Home care for patients with suspected novel coronavirus (nCoV) infection presenting with mild symptoms and management of contacts (WHO/nCov/IPC_HomeCare/2020.1). Stand 20. Januar 2020. Zugriff am 31. Januar 2020 https://www.who.int/publications-detail/home-care-for-patients-with-suspected-novel-coronavirus-(ncov)-infection-presenting-with-mild-symptoms-and-management-of-contacts

 

Anhang

Desinfektionsmittel-Liste des VAH, Auswahl für begrenzt viruzide Händedesinfektionsmittel, Stand 31. Januar 2020.

https://vah-liste.mhp-verlag.de/, Abfrage Anwendungsbereich Händedesinfektion, zusätzliches Wirkspektrum „begrenzt viruzid“, 30.01.2020

Alternativ wird auf die RKI-Liste verwiesen, in der weitere Produkte zu finden sind.

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