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Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V.

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Hygiene-Tipp, Juli/August 2012

Pertussisimpfung bei Erwachsenen

01.07.2012

­seedo / pixelio.de
© seedo / pixelio.de

Seit 2009 empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch Institut (RKI) eine einmalige Pertussisimpfung für Erwachsene als Kombination bei der nächsten fälligen Impfung gegen Tetanus/Diphterie.

Ursächlich für diese Empfehlung ist ein deutlicher Anstieg der Keuchhustenfälle bei Erwachsenen sowohl in den USA als auch in Europa in den Jahren vor 2009. Auch wenn im Allgemeinen der Verlauf von Pertussis bei Erwachsenen milde ist, kommt es häufig zu langdauernden Hustenattacken über viele Wochen. Gelegentlich sind schwere Komplikationen wie Pneumonien beschrieben oder auch Hirnblutungen aufgrund des Hustens. Bei Säuglingen sind Apnoen im Rahmen der Pertussisinfektion gefürchtet. Problematisch ist, dass besonders kleine Säuglinge gefährdet sind, die schon aufgrund ihres Alters keinen vollständigen Impfschutz haben. Aus diesem Grund gab es bereits vor 2009 eine Empfehlung, enge Kontaktpersonen von Säuglingen zu impfen. Die Erfahrung zeigte jedoch, dass dies häufig nicht ausreichend war.

Die einmalige zusätzliche Impfung im Erwachsenenalter verfolgt damit zwei Ziele:

  1. den individuellen Schutz von Erwachsenen vor der Erkrankung
  2. den mittelbaren Schutz noch nicht vollständig geimpfter Säuglinge.

Da ohnehin alle 10 Jahre eine Nachimpfung gegen Tetanus und Diphterie (Td-Impfstoff) vorgesehen ist (STIKO Empfehlung seit 1998), kann mit der zusätzlichen Impfung gegen Pertussis in Form eines Kombinationsimpfstoffes (Tdap) ein Schutz ohne zusätzliche Injektionen erreicht werden.

Von der STIKO empfohlene Impfungen können als Sprechstundenbedarf zu Lasten der GKV abgerechnet werden. Zur Impfung sind alle Ärzte gemäß ihrer Ausbildung ohne besondere zusätzliche Qualifikation befähigt (mündliche Auskunft Ärztekammer Nordrhein).

 

W. Popp, K.-D. Zastrow, B. Ross

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