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Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V.

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Hygiene-Tipp, November 2013

Hygienemaßnahmen bei der Gelenkpunktion

01.11.2013

Gemäß Empfehlungen der KRINKO (2000) sind Gelenk- und Knochenoperationen sowie arthroskopische Untersuchungen und Eingriffe als „Operationen in nicht kontaminierter Region“ zu bewerten und daher in einem OP unter aseptischen Kautelen durchzuführen (vor jedem Eingriff chirurgische Händedesinfektion, frischer steriler OP-Kittel, neue sterile OP-Handschuhe, neuer Mund-/Nasenschutz).

Eine Entfernung störender Behaarung ist unmittelbar vor dem Eingriff hautschonend (z. B. surgical clipper) durchzuführen. Zur Hautantiseptik werden bei intakter Haut alkoholbasierte Präparate (beispielsweise Alkohol + PVP-Jod) empfohlen. Dabei gilt zu beachten, dass die Desinfektion talgdrüsenreicher Haut längere Einwirkzeiten erfordert (ca. zehn Minuten), im Vergleich zu talgdrüsenarmer Haut (mindestens drei Minuten). Entscheidend sind die Angaben der Hersteller! Die Haut muss während der erforderlichen Einwirkzeit satt benetzt sein. Die Umgebung der Punktionsstelle ist großflächig steril abzudecken. Es ist ausschließlich steriles Material zu verwenden.

Abschließend ist die Punktionsstelle mit einem sterilen Verband abzudecken, der unter Einhaltung aseptischer Bedingungen nach Erfordernis zu wechseln ist.

Intraartikuläre Injektionen von Corticosteroiden erhöhen das Risiko einer Gelenkinfektion und sollen daher nur nach kritischer Indikationsabklärung durchgeführt werden.

Aufgrund mangelnder Datenlage und im Hinblick auf Begünstigung von Resistenzen soll der Einsatz einer perioperativen Antibiotika-Prophylaxe nur bei gesicherter Indikation (kontaminierte/septische Eingriffe) erfolgen.

 

K.-D. Zastrow, W. Popp

 

Der Tipp gibt die Meinung der Autoren wieder.

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