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Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V.

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Hygiene-Tipp, Dezember 2014

Multiresistente Erreger - Verlust mindestens 8.000 Euro pro Fall

01.12.2014

Schon eine frühere Studie aus den Vivantes Kliniken zeigte massive finanzielle Einbußen der Krankenhäuser bei der Behandlung von MRE-Patienten im deutschen DRG-System. Die Daten werden nunmehr untermauert durch Auswertungen der InEK-Daten durch Prof. Kersting und Kollegen aus dem IGES-Institut: Danach werden immerhin 3,1 % der Patienten mit einer MRE-spezifischen OPS abgerechnet. Zusätzliche Kosten entstehen vor allem durch Isolierung, Medikamenteneinsatz und längere Liegezeiten.

Die durchschnittlichen Zusatzkosten pro MRE-Patient belaufen sich so auf 10.000 €. Da die Krankenhäuser pro Fall im allgemeinen 1.000 bis 2.000 € maximal zusätzlich erhalten dürften, bleiben sie also pro MRE-Patient auf mindestens 8.000 € Verlust sitzen. Hochgerechnet auf 2.000 Krankenhäuser bedeutet dies wahrscheinlich Einnahmeverluste in Milliarden-Höhe pro Jahr!

Beispiel: Für ein Universitätsklinikum mit 1.000 MRE-Fällen pro Jahr und 50.000 stationären Patienten sind dies Verluste in einer Höhe von 8 Mio. €!

Weiter zeigen die Daten: Die Kosten steigen, je später die Diagnose gestellt wird.

Dies wiederum führt zu der Folgerung, dass alle Hygienemaßnahmen zur Vermeidung der Weiterverbreitung von MRE und ein generelles Eingangsscreening, auch aus wirtschaftlichen Gründen eingeführt werden müssen.

W. Popp, K.-D. Zastrow

 

Der Hygienetipp gibt die Meinung der Autoren wieder.

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